„Das Bild ist die Mutter des Wortes“, schrieb Hugo Ball. Manchmal ist das Wort aber auch der Vater eines Bildes. Beides zeugt SilbenBilder: Das Bild kommt zu Wort und das Wort wird Bild. Schon Leonardo da Vinci sagte: „Ein Bild ist ein Gedicht, gesehen aber nicht gehört, ein Gedicht ist ein Bild, gehört aber nicht gesehen.“ Bilder und Gedichte sind also eigentlich dasselbe, sie wirken nur auf unterschiedlichen Kanälen. Und so versuche ich seit längerem hörbare Bilder und sichtbare Gedichte zu machen.
SilbenBilder sind WortBildKreaturen, die ein Eigenleben entwickeln, unabhängig von Vater und Mutter. Fast ausschliesslich arbeite ich dabei mit analogen Drucktechniken, mit Schnitzwerkzeug und Holzplatten, Fundstücken oder Bleisatz, Schreibmaschinen und Stempelkästen, alten Polaroid-Kameras usw. Das Resultat sind beispielsweise kleinstformatige Kunstbücher oder grossformatige Holzschnittdrucke. Beispiele zu sehen sind auf http://www.silbenbilder.ch.
Als Inspirationsquelle dient mir meist das Gehen, darum nenne ich mich seit 15 Jahren auch „Gehdichter“. Ich bin auch Mitglied bei WAN, dem internationalen Walking Artist Network. Mein im Herbst 2017 im Waldgut Verlag erschienener Lyrikband „BorkenKäferFrassSpuren“ trägt den Untertitel „Ausflüge in die Zeichenflora und Sprachfauna eines Gehdichters“.
Müsterchen solcher Gehdichte zu lesen gibt’s auf https://www.fixpoetry.com/autoren/literatur/feuilleton/christian-kaiser
Noch besser aber hört man sie klingen; an einer der eher seltenen Lesungen. Mehr Infos und Stimmen zum Buch gibt es hier:
http://www.waldgut.ch/e8/e662/e6896/